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: Diese Woche frisch

There Will Be Blood

USA 2007. Regie: Paul Thomas Anderson. 158 Min.

Erst ist es Silber und später das Öl. Alle Reichtümer aber, die Daniel Plainview (Daniel Day-Lewis) in „There Will Be Blood“ von Paul Thomas Anderson (der bei der Berlinale gerade auch im Wettbewerb lief) anhäuft, hat er der Erde teuer abgerungen. So wie im Märchen Helden ihren Schatten oder ihre Seele hergeben für Geld, Gut und Macht, so opfert Plainview das Gehör des Ziehsohns und das eigene Bein – ganz zu schweigen von den Arbeitern, die im Laufe des Films auf dem Boden eines Schachts ihr Leben lassen. Vor allem zahlt Plainview für die Unmengen von Öl, die er erschließt, mit einem kalten Herzen. Die Gier nach Gütern lässt die Gefühle ausglühen, und wo keine Gefühle sind, da sind auch die Verhältnisse zwischen den Menschen kalt. Ein wuchtiger Film. „There Will Be Blood“ ist inspiriert von Upton Sinclairs Roman „Oil!“ aus dem Jahre 1927, und gedreht hat Anderson in Texas auf dem Gebiet, auf dem 1956 George Stevens’ Öl-Epos „Giant“ – der letzte Film mit James Dean – entstand. Dabei beweist er für die Gewalt der Erdkräfte, die Physis der Landschaft und die markante Körperlichkeit der Akteure viel Gespür.

THERE WILL BE BLOOD: Cinema Paris, Cinemaxx Potsdamer Platz, Cinestar Sony Center, FT Friedrichshain, Hackesche Höfe, Kulturbrauerei, Odeon, Passage, Yorck