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: Diese Woche frisch

ZettlDas Traurigste – denn es gibt leider viel Trauriges an dieser Komödie – ist vielleicht tatsächlich, dass „Zettl“, diese Polit- und Medienposse von Helmut Dietl als eine Art Fortsetzung von „Kir Royal“, den Umzug von München nach Berlin nie verwindet. So schön es ist, dass Dieter Hildebrandt und Senta Berger ihre Rollen wieder aufnehmen und sich wenig darum scheren, dass die letzten 30 Jahre so sichtlich ihre Spuren an ihnen hinterlassen haben, so wenig dringlich erscheint ihre Geschichte am neuen Ort. Einerseits will Dietl das „Narrentreiben der Berliner Republik“ ausführlichst beobachtet haben, andererseits verrät schon seine ständige Rede von der „provinziellen preußischen Quadratmeile“, dass er seine Münchner Heimat geistig nie verlassen hat. An den Schauspielern liegt es nicht, dass „Zettl“ als Komödie so ziemlich in jeder Hinsicht scheitert. Ob Harald Schmidt als schwäbelnder Politiker, Ulrich Tukur als Schweizer Verleger, Götz George als dementer Kanzler, Sunnyi Melles als Moderatorin auf Droge oder Dagmar Manzel als transsexuelle Berliner Bürgermeisterin, sie mühen sich. Aber gegen ein Drehbuch, das ihnen außer Dialekt wenig zu tun gibt, haben sie keine Chance. In 20 Kinos