MEDIENTICKER

Rupert Murdoch (76), Mediengroßeinkäufer, plant einen Strategiewechsel beim Wall Street Journal. Nur wenige Tage nach der Einigung auf die 5,6-Milliarden-Dollar-Übernahme des Medienkonzerns Dow Jones, zu dem das Journal gehört, kündigte er an, die renommierte Finanzzeitung – die zweitgrößte Zeitung der USA – möglicherweise bald umsonst im Internet anzubieten. Das wäre eine radikale Neuerung, denn bislang gehört die für Abonnenten reservierte Seite www.wsj.com zu den erfolgreichsten gebührenpflichtigen Inhalten des gesamten Internets. „Kurzfristig wäre es eine teure Angelegenheit“, sagte Murdoch, langfristig könne dies jedoch die richtige Strategie sein, weil ein rasanter Anstieg der Leser die Werbeeinnahmen ankurbele. Murdoch kündigte auch Einsparungen bei Dow Jones von deutlich mehr als 50 Millionen US-Dollar an. Entlassungen plane er jedoch nicht. Das Dow-Jones-Geschäft in Europa und Asien wolle er ausbauen, sagte er – was neue Konkurrenz für die Financial Times des Pearson-Verlags bedeuten könnte. Die lokalen US-Blätter von Dow Jones werde er eventuell verkaufen, aber alle anderen Konzernteile wolle er behalten. (rtr)

Die US-amerikanische „Gay and Lesbian Alliance Against Defamation“ freut sich: Die Darstellung von Schwulen und Lesben habe sich im vergangenen Jahrzehnt deutlich verbessert, so der Verband. Ein Jahr lang hatte er die Primetime-Sendungen der fünf großen Sender auf den Umgang mit homosexuellen Themen untersucht. Der Studie zufolge kommen allein bei dem Sender ABC in 15 Prozent aller Programme zur Hauptsendezeit „homosexuelle Themen“ oder homosexuelle Figuren vor. Auch bei NBC, Fox, CW und CBS gebe es viele Soap-Operas, Sit-Coms und Reality-Shows, in denen Homosexuelle auftauchen. (epd)

Christen, und davon gibt es ja doch einige, hätten guten Grund, sich zu sorgen – findet der „Südliche Baptistenverband“, die größte protestantische US-Kirche: und zwar genau wegen der Ergebnisse, die die oben genannte Studie zutage förderte. Der konservative Baptistenverband kritisiert, es gebe ja sogar Homosexuelle bei den „Simpsons“. Er ist bekannt für die Auffassung, Homosexualität sei eine Sünde. (epd)