Ein gesundes Unternehmen

DUMONT Trotz der Krise schwarze Zahlen für 2009. „FR“ dick im Minus

Vergangene Woche waren wieder einmal die „Anteilseigener“, wie die Abgesandten des Medienhauses M. DuMont Schauberg (MDS) bei der Frankfurter Rundschau gern tituliert werden, im Haus. Doch noch weiß niemand in Frankfurt, ob und wann es zu neuen Verhandlungen über den geplanten Personalabbau kommt (taz vom 24. 8.).

Für etwas Transparenz sorgen die jetzt im elektronischen Bundesanzeiger veröffentlichten MDS-Zahlen für 2009. Die Zahlen der FR sind erwartbar schlecht im Medienkrisenjahr 2009: minus 24,5 Millionen Euro – das sind nochmal fast 8 Millionen Miese mehr als 2008. „Die Herausgabe der Frankfurter Rundschau und die Finanzierung des laufenden Geschäftes war auch im Geschäftsjahr 2009 nur möglich, weil die Gesellschafter weitere Gesellschafterdarlehen gewährt haben“, heißt es, die Verlustsituation habe sich „trotz großer Kosteneinsparungen und eines hohen Personalabbaus von 62 Stellen nicht verbessert“. Allein der Anzeigenumsatz brach um über 20 Prozent ein. „Jeder Unternehmensbereich“ der Mediengruppe müsse „mittelfristig profitabel sein“, beschied MDS-Miteigner Christian DuMont Schütte jetzt der Welt, und könne „nicht dauerhaft auf Finanzspritzen hoffen“.

Konzernweit sieht es allerdings gar nicht so trübe aus wie bei der FR: Zwar verbucht MDS für das Krisenjahr 2009 nur noch ganze 463.000 Euro Gewinn – nach knapp 12,8 Millionen Euro im Vorjahr. Damit steht der Konzern aber besser da als diverse andere Zeitungshäuser, die in die roten Zahlen rutschten. In Köln und Halle (Mitteldeutsche Zeitung) wurde auch 2009 Geld verdient, in Berlin und Hamburg drückten hohe Restrukturierungskosten aufs Ergebnis. Insgesamt bleibt MDS aber ein gesundes Unternehmen – und mit der Veröffentlichung seiner Zahlen eine lobenswerte Ausnahme in dieser sonst auf informationelle Knausrigkeit abonnierten Branche. STG