ABHÖRSKANDAL BEI „NEWS OF THE WORLD“
: Regierung will Murdoch im Untersuchungsausschuss

LONDON | Der Verleger Rupert Murdoch soll nach dem Willen des stellvertretenden britischen Premierministers Nick Clegg vor einem Parlamentsausschuss zum Abhörskandal bei der News of the World aussagen. Es gebe große Fragen, die Murdoch beantworten müsse, sagte Clegg, der Vorsitzende der Liberaldemokraten, am Mittwoch. Die Polizei nahm unterdessen den früheren stellvertretenden Chefredakteur der Boulevardzeitung, Neil Wallis, fest.

Der Parlamentsausschuss für Kultur, Medien und Sport hat Murdoch aufgefordert, gemeinsam mit seinem Sohn James und Rebekah Brooks, der Chefin von News International, in der kommenden Woche zu erscheinen. „Wenn sie auch nur einen Funken Verantwortungsgefühl für ihre Machtposition haben, dann sollten sie kommen“, sagte Clegg dem Radiosender BBC. Noch sei allerdings unklar, ob Murdoch als US-Bürger auch zur Aussage gezwungen werden könne. Scotland Yard meldete im Zuge der Ermittlungen zum Abhörskandal bei der inzwischen eingestellten News of the World eine siebte Festnahme. Der 60-jährige Mann sei am Donnerstag in seiner Wohnung festgenommen worden. Er soll an Abhöraktionen beteiligt gewesen sein. Bei dem Verdächtigen handelte es sich um Wallis, der von 2003 bis 2007 Stellvertreter unter Chefredakteur Andy Coulson war. Coulson wurde am Freitag festgenommen. (dpa)