GRIECHENLANDS STAATSRUNDFUNK
: Frequenzen tot, Minister im Aufsichtsrat

BERLIN | Für den geschlossenen griechischen Staatsrundfunk ERT gibt es weiter keine Lösung. Die rund 2.700 geschassten Journalisten beklagten Ende letzter Woche, die Frequenzen seien immer noch abgeschaltet. Damit verstoße die Regierung gegen eine Entscheidungen der Justiz. Griechenlands Ministerpräsident Antonis Samaras hatte den ERT aus Spargründen am 11. Juni per Notverordnung geschlossen. Seitdem halten Beschäftigte und Unterstützer die Zentrale im Norden Athens besetzt und senden über die Webseite der Europäischen Rundfunkunion (www.ebu.ch) ein Piratenprogramm.

Die Regierung veröffentlichte Ende vergangener Woche Details für einen neuen Sender in Staatsbesitz. In dessen Aufsichtsrat sollen der Finanz-, der Kultur- und ein neuer Rundfunkminister sitzen. Kritiker monieren, damit werde gerade keine größere Unabhängigkeit des Rundfunks garantiert. (afp, taz)