„Bild“ baut ab

PRINT Boulevardblatt streicht Leitungsposten in Regionalredaktionen. Nur online soll es neue Stellen geben

Auch bei der Bild-Zeitung rechnet der Springer-Konzern nicht mehr mit Wachstum. An 15 Regionalstandorten der Bild werden die Stellen der Ressortleiter und ihrer Stellvertreter gestrichen, einzelne weitere Stellen auch. „Weil wir unsere Strukturen und Kosten dort anpassen müssen, wo kein signifikantes Wachstum mehr zu erwarten ist (Print), damit wir dort investieren können, wo Wachstumspotenziale liegen (Digital)“, erklärt eine Springer-Sprecherin. Im Digitalbereich sollen etwa 25 neue Stellen eingerichtet werden.

Die Anpassung soll bis Ende 2013 eine Zentralisierung des Printbereiches bewirken: Die 15 Regionalstandorte ohne Leiter sollen zu reinen Zuliefer-Redaktionen werden. Neben Berlin, wo die Bild-Redaktion mit der der BZ fusionieren soll, wird es noch fünf „Hauptstandorte“ mit den regionalen Ressortleitern geben: Hamburg, Essen, Frankfurt, München und Leipzig. Dort sollen die Onlineredaktionen um je fünf Personen aufgestockt werden. Den übrigen Printkollegen sollen Angebote in den anderen Bild-Ressorts gemacht werden, auch Altersteilzeit könnte angeboten werden, hieß es aus Springers Pressestelle. Mit den Ressortleitern werden möglicherweise Abfindungen ausgehandelt – Personalgespräche haben aber noch nicht begonnen.

Die Ressortleiter waren nach eigenen Angaben in die Ausarbeitung dieses Konzeptes nicht einbezogen; wie die Betroffenen von Hamburger Abendblatt und Berliner Morgenpost wurden sie von der Ankündigung des Verkaufspaketes komplett überrascht. Kündigungen seien nicht geplant, sagte die Springer-Sprecherin, würden aber „als Ultima Ratio nie ausgeschlossen“. Redakteure sollen künftig verstärkt mit Multimedia-Aufgaben betraut werden. In den Bild-Redaktionen rechnet man damit, dass Redakteure künftig auch Fotos und Filmclips für die Onlineangebote liefern müssen. KAWE