Ein eigener kleiner Aggregator

RADIO Die Privatsender planen einen einheitlichen Onlineplayer

Wer bisher im Internet Radio hören will, klickt entweder direkt auf die Webseite des Senders oder auf Aggregatoren wie radio.de oder phonostar. Diese Seiten bündeln die Streams verschiedener Webradios. Für den Nutzer ist das praktisch: Er hat alle Angebote auf einer Seite und kann zwischen den Sendern hin- und herspringen. Für die Radiosender selbst ist das weniger praktisch, denn radio.de und phonostar sind private Angebote. Das Geld für die Werbeanzeigen auf den Webseiten fließt in ihre Kassen. Das will ein Zusammenschluss privater Sender jetzt ändern und im November einen eigenen Aggregator starten.

Der Deutsche Radioplayer soll private und öffentlich-rechtliche Programme aus Deutschland in einem Player verbinden. 17 Gesellschafter beteiligen sich bisher am Deutschen Radioplayer, darunter Privatsender aus Berlin, Bayern, Thüringen und Nordrhein-Westfalen. Bisher noch nicht dabei sind die Öffentlich-Rechtlichen. Gerade laufen die Verhandlungen zwischen dem Initiator des Projekts, Programmdirektor von Radio FFH, Hans-Dieter Hillmoth, und der ARD.

Teilnehmen dürfen alle Sender, die in der Medienanalyse gelistet sind, eine Lizenz einer Landesmedienanstalt haben oder einer ARD-Anstalt angehören. Für den Betrieb der Seite zahlen die Sender abhängig von ihrer Reichweite. Der Player listet dann allerdings nur diejenigen Sender, die auch zahlen. Im Vergleich zu den schon bestehenden Playern wird das Angebot also ziemlich klein.

Radio.de bündelt nach eigenen Angaben mehr als 10.000 deutsche und internationale Sender, Webradios und Podcasts. Das Team des Radioplayers macht sich deswegen allerdings keine Sorgen: Schließlich bevorzuge der deutsche Radiohörer meist sowieso die Sender aus seiner Gegend. ANNE FROMM