Baubehörde zu billig

Bei dem Immobilien-Skandal spricht vieles dafür, dass sich der Senat mit einem Dumpingpreis begnügte

Im Skandal um den Verkauf des Gebäudes der Baubehörde an die Garbe Group hat die GAL Finanzsenator Michael Freytag (CDU) vorgeworfen, er habe die Unwahrheit gesagt. Freytag hatte behauptet, der Preis von 46,9 Millionen Euro sei vom Gutachterausschuss für Grundstückswerte ermittelt worden. Tatsächlich lag die Schätzung des Ausschusses bei 54 Millionen Euro. Ausgerechnet der Finanzsenator wolle ein Filetgrundstück ohne Ausschreibung unter Wert vergeben, wunderte GAL-Fraktionschefin Christa Goetsch. „Das stinkt zum Himmel.“

Nach Zahlen der SPD trickst sich die Stadt bei dem Immobiliengeschäft selbst aus. 1998 verkaufte sie es für umgerechnet 51 Millionen Euro an die städtische Verwaltung Hamburgischer Gebäude (VHG). 2006 kaufte sie es nach taz-Informationen für 42 Millionen Euro zurück, in der Hoffnung, es als besonders attraktives Einzelobjekt für einen deutlich höheren Preis verkaufen zu können.

Finanzsenator Freytag landet mit seinem Immobiliengeschäft deutlich unter dem vom Gutachterausschuss geschätzten Verkehrswert. Außerdem ist nicht auszuschließen, dass es andere Interessenten gibt, die einen höheren Preis bezahlen würden. KNÖ