Komplexe Identität

DOKU Radikale Unterschiede: „Young, Jewish and Left“ zeigt die Vielfalt der jungen jüdischen Linken

Queer, arabisch, jiddisch, friedensbewegt oder feministisch. Michael Konnie Chameides’ und Irit Reinheimers Dokumentation „Young, Jewish, and Left“ zeigt die ganze Bandbreite der jungen jüdischen Linken in den USA – und liefert interessante Einsichten in das Verhältnis von Identität, Politik und Kultur.

Shira Hassan etwa erzählt, wie sie und ihr Transgender-Partner regelrecht aus der Synagoge „gelacht“ wurden. Für Hassan der Auslöser, einen radikalen Machzor – das jüdische Gebetsbuch –, zu entwerfen und queer-positive Feste zu veranstalten.

Vom schwierigen Verhältnis von Gebetsbüchern und jüdischen Traditionen weiß auch Loolwa Khazoom zu berichten, eine irakische Jüdin und Herausgeberin des Sammelbandes „Flying Camel: Essays on Identity by Women of North African an Middle Eastern Heritage“. An einer US-amerikanischen Hebräisch-Schule erfuhr sie vom Rabbi, dass es eine „Sünde“ sei, ein sephardisches Gebetsbuch zu benutzen.

Micah Bazant wiederum weiß Erstaunliches über die jüdische Maskulinität: die nämlich verfüge über hervorragende Möglichkeiten – für feministische Politik.

Am Dienstagabend ist der Film über die reiche rebellische und reformative jüdische Geschichte und ihre so unterschiedlichen Erben im Dokumentarfilmsalon zu sehen. Diskutiert wird im Anschluss mit Wolfgang Seibert, dem Vorsitzenden der jüdischen Gemeinde Pinneberg. MATT

■ Di, 25. 5., 20 Uhr, B-Movie, Brigittenstraße 5