SPRACHRÄUME

Das Literaturhaus hat sich zum Gedenken an die Reichspogromnacht die Israelin Lizzie Doron eingeladen. Die Schriftstellerin wird aus ihrem neuen Roman Das Schweigen meiner Mutterlesen, der wie ihre anderen Werke, um das Unsagbare der Shoah kreist und versucht „es“ sprachlich zu fassen. Sprachgewaltig, traurig und schön nähert sie sich dem Schweigen der Mutter. Die Schauspielerin Bibiana Beglau liest die deutsche Übersetzung. Mi, 9.11., 20 Uhr, Literaturhaus, Schwanenwik 38

Das Festival „Eigenarten“ begibt sich seit 11 Jahren auf die Suche nach interkulturellen Sichtweisen. Mahmut Canbay inszenierte in diesem Rahmen das Stück „Karagöz und Hacivat als Migranten“ und arbeitete eine moderne Version dieser beiden traditionellen Figuren des türkischen Schattentheaters aus. Deren Charaktere als einfache, aber gerissener Mann aus dem Volk und höflich-gebildeter Bürger bleiben erhalten, erweitert werden sie durch die Erfahrung der Migration und die Bejahung beziehungsweise Verneinung westlicher Glücksversprechen. Mi, 2. 11., (Premiere), Do, 3. 11., jeweils 20 Uhr, Werkstatt 3, Nernstweg 32-34

Ein weiteres „Eigenarten“-Stück entschied sich für verschiedene darstellende Formen, um globale Situationen zu thematisieren. Mit Tanz, mit Worten und mit Bildern verbindet das Stück Niemandsland 2 die Lebenswege junger Frauen in Asien, Afrika und Mittelamerika. Gemeinsam ist ihnen, dass sie als Prostituierte arbeiten oder drogenabhängig sind, also gemeinhin mit Abhängigkeitsverhältnissen und schlechten Perspektiven zu kämpfen haben. Wünsche und Realitäten der Frauen werden hier zu einer getanzten Collage auf die Bühne gehoben. Do, 3.11. (Premiere), 20 Uhr, Hamburger Sprechwerk, Klaus-Groth-Straße 23 KENDRA ECKHORST