Rücktrittsforderungen an Bezirksamtschef Schreiber: Schreiber steht im Schach

Schreiber zu weit gegangen. Erst wurde er seine Jugendamtschefin nicht los, dann ließ er sie schalten und walten, um sie schließlich in einer erniedrigenden Art und Weise zu köpfen.

Die Zeit von Markus Schreiber scheint abgelaufen und wüsste die SPD wohin mit dem Lautsprecher aus dem Bezirk Mitte, er wäre seinen Posten wohl schon längst los.

Schon vor dem Tod der elfjährigen Chantal hatte "Zaunkönig" Schreiber mit seinen Alleingängen etwa im Umgang mit Obdachlosen und Prostituierten immer wieder auf sich aufmerksam gemacht, hatte Negativschlagzeilen produziert und sich den Unmut der Genossen zugezogen. Denn in der gleichgeschalteten Scholz-SPD gibt eben nur einer den Kurs vor: Der Erste Bürgermeister und Parteichef.

Nun aber ist Schreiber zu weit gegangen. Erst wurde er seine Jugendamtschefin nicht los, dann ließ er sie schalten und walten, um sie am Dienstag in einer Art und Weise zu köpfen, die mit Fürsorgepflicht gegenüber einer Mitarbeiterin rein gar nichts zu tun hat. Das Bauernopfer droht nun, den König mitzustürzen.

Schreiber steht im Schach und die Frage ist, ob er seinen Abgang noch selbst und damit ehrenvoll gestalten darf oder von den Genossen gestürzt wird, die heute noch hinter ihm stehen, jederzeit bereit, ihn in den Abgrund zu stürzen.

Noch hält ihn Kahrs, noch schweigt Scholz. Aber beide Politiker haben oft genug bewiesen, dass ihr Machtinstinkt ausgeprägt genug ist, jederzeit die Reißleine zu ziehen, wenn der Zeitpunkt dafür gekommen ist.

Einmal zahlen
.

Fehler auf taz.de entdeckt?

Wir freuen uns über eine Mail an fehlerhinweis@taz.de!

Inhaltliches Feedback?

Gerne als Leser*innenkommentar unter dem Text auf taz.de oder über das Kontaktformular.

Bitte registrieren Sie sich und halten Sie sich an unsere Netiquette.

Haben Sie Probleme beim Kommentieren oder Registrieren?

Dann mailen Sie uns bitte an kommune@taz.de.