THEORIEEINFÜHRUNG
: Krisen-Kritik

Die „allgemeine Krise“, war sich Karl Marx noch gewiss, wird selbst den Deutschen „Dialektik einpauken“. Nichts falscher als das, könnte man meinen. Scheinen doch weite Teile des angesichts der gegenwärtigen Krise sich formulierenden Protests vielmehr der Logik einer konformistischen Revolte entsprungen und kaum der Einsicht in die gesellschaftliche Totalität: Projektion allgemeiner Funktionszusammenhänge auf einzelne Personen etwa oder der Wunsch, Schuldige zu identifizieren, dort, wo abstrakte Verhältnisse herrschen. Die zu ergründen, beanspruchte dagegen das Marx’sche Werk. Umfassend das verwendete Material, virtuos die Darstellung: Die Kritik der Politischen Ökonomie, betonen die Sozialwissenschaftler Oliver Barth und Moritz Zeiler, zeugt davon, dass das Begreifen einer Sache und ihre Kritik eins sind. Ihr Vortrag, eine historisch-systematische Einführung in die kritische Theorie von Marx, versteht diese zugleich als mögliches Antidot zur begriffslosen Pseudokritik. BRE

■ Do, 1. 3., 19 Uhr, Rote Flora, Schulterblatt 71