Freund und Küchenhelfer

BÜFETT Einsatzküche der Polizei soll für privaten Catering-Service zweckentfremdet worden sein

Die Köche sollen auf Feiern hochrangiger Polizeibeamter und Politiker am Grill gestanden haben

Mitarbeiter der Hamburger Polizei werden beschuldigt, Lebensmittel aus der Einsatzküche für einen privaten Party-Service zweckentfremdet zu haben. Die Staatsanwaltschaft ermittele gegen zwei Beamte wegen des Anfangsverdachts der Untreue, bestätigte Sprecher Wilhelm Möllers am Dienstag entsprechende Medienberichte. Unter anderem sollen die Köche der Einsatzküche auch auf Feiern hochrangiger Polizeibeamter und Politiker am Grill gestanden haben.

Die Ermittlungen gehen auf eine Strafanzeige von Ende März zurück. Demnach sollen unter anderem Lebensmittel, die – auf Steuerkosten – als Einsatzverpflegung für Polizeibeamte gekauft wurden, für den privaten Catering-Service genutzt worden sein. „Um welche Summe es sich handelt, kann noch nicht abgeschätzt werden“, erklärte Möllers. Auch wie lange es die angeblichen Verstöße schon gebe, konnte er zunächst nicht sagen.

Ein Sprecher der Innenbehörde bestätigte, dass das für Beamtendelikte zuständige Dezernat Interne Ermittlungen eingeschaltet wurde. Weitere Angaben wollte er wegen der laufenden Ermittlungen nicht machen.

Es handele sich um eine sehr umfangreiche Anzeige, berichtete Möllers. Der Staatsanwaltschaft seien zwei Ordner mit Unterlagen übergeben worden. Wer Anzeige erstattet hat, wollte Möllers nicht sagen. Den Medienberichten zufolge soll es ein früherer Verwaltungsangestellter der Polizei sein.

In der Anzeige werden verschiedene strafrechtliche Vorwürfe erhoben – unter anderem Untreue, Bestechlichkeit und Steuerhinterziehung. Auch sollen die Beschuldigten die Räumlichkeiten der Einsatzküche und auch Personal über Jahre hinweg genutzt haben, um den Party-Service zu etablieren und Feste vorzubereiten.  (dpa/taz)