JAZZLEGENDE
: Ruhiger Fuchs

Ohne ihn wäre der Jazz spürbar ärmer: Herbie Hancocks „Empyrean Isles“, Freddie Hubbards „Straight Life“, Wes Montgomerys „So Much Guitar“, Wayne Shorters „Speak No Evil“ oder McCoy Tyners „The Real McCoy“ – auf unzähligen Meilensteinen der Jazzgeschichte zupft Ron Carter die dicken Saiten, souverän auf den Kern reduzierte Linien, die sich dennoch nie im Abstrakten verlieren, ein Ruhepol als Rückgrat und ein abenteuerlustiger „Fuchs“ (Nat Adderley) als Solist. Auf rund 3.000 Alben ist der Bassist zu hören, rund 50 nahm er als Bandleader auf. Anfang der 60er war Carter Mitglied von Miles Davis’ Quintett und wer Jazz-Bass spielen will, kommt an seinem Buch „Building a Jazz Bass Line“ nicht vorbei. Letzte Woche ist die Bass-Legende 75 Jahre alt geworden, seinen Geburtstag feiert er natürlich auf der Bühne. Heute Abend ist Ron Carter in der Fabrik zu Gast.  MATT

■ Do, 10. 5., 21 Uhr, Fabrik, Barnerstraße 36