POPETTE
: Kammerpoppoetische Alltags-Topografie

Ein ganz eigenes Genre zwischen Poesie und Musik hat sich Susanne Betancor aus Jazzstandards, Brecht, Weill und Eisler, Chanson, Kunstlied und Neuer Musik zusammengebastelt: als „Popette“ – als Chanteuse müsste sie „ja immer im schwarzen Kleid rumlaufen, das ist mir zu gefährlich“ – begeistert sie seit 17 Jahren auf den Kleinkunstbühnen des Landes, verfremdet durch bewusste Trivialisierung, persifliert Konventionen, entlarvt durch Verzerrungen. Was etwa bei Populär-Philosoph Precht nur Kletterhilfe für die Bestseller-Listen ist, wird hier zur praktischen Autodekonstruktionsanweisung: wie viele ich eigentlich bin, das lässt sich nur durch multiple „Selbstausforschung“ entdecken. Deren aktuelle Ergebnisse kann man auf dem neuen Album der kammerpoppoetischen Alltags-Topografin hören, am Samstag präsentiert Betancor „Kein Island“ zum ersten Mal in Hamburg. Die taz verlost zwei mal zwei Freikarten, heute um elf Uhr unter ☎ 040 / 38 90 17 458. MATT

■ Sa, 16. 6., 20 Uhr, Polittbüro, Steindamm 45