KOMMENTAR: PETRA SCHELLEN ÜBER DIE MUSEUMSSTIFTUNG
: Unbegreiflicher Rückschritt

Eigentlich ist Veränderung ja etwas Schönes. Sie verhindert Stagnation, setzt Kräfte, vielleicht gar Synergien frei. Im Fall der – erst vor vier Jahren spektakulär gegründeten – Museumsstiftung allerdings wird man das Gefühl nicht los, dass die Nun-doch-wieder-Herauslösung von Helms Museum, Bergedorfer Schloss und Rieck Haus eher einen Rückschritt bedeutet.

Denn zwar lässt sie sich im Einzelfall inhaltlich begründen. Speziell für das Bergedorfer Schloss allerdings ist bis heute nicht klar, warum es verselbstständigt werden soll – abgesehen von Bezirksinteressen. Anders ist nicht zu erklären, dass es bis heute kein Konzept für die Neuausrichtung gibt und dass der Bezirk im Übrigen von vornherein gesagt hat, wir wollen das Haus, aber komplett finanzieren können wir es nicht.

Auch das Harburger Helms Museum und die verbleibende Rumpf-Stiftung werden nun doch mehr Geld brauchen – dabei sollte die Herauslösung eigentlich kostenneutral passieren. Und warum es besser ist, drei einzelne kaufmännische Geschäftsführer zu bezahlen, als einen gemeinsamen, weiß niemand.

Fakt aber ist: Das Geld fehlt der verbleibenden Rumpf-Stiftung. Wofür? Für jene Neuprofilierung, die genau jene Politiker anmahnen, die zugleich die teure Zerschlagung der Stiftung betreiben. Das verstehe, wer will.