Sorge um den Club-Standort

GEMA-GEBÜHREN Hamburgs SPD und Grüne rufen im Streit um Musik-Abgabe zum Kompromiss auf

„Den Clubbetreibern muss genug Luft zum Atmen bleiben“

Hansjörg Schmidt, SPD

In dem Streit zwischen der Rechteverwertungsgesellschaft Gema und Diskotheken-Betreibern hofft die SPD-Bürgerschaftsfraktion auf einen Kompromiss. „Die Gema sollte die Pläne überdenken und auf die Clubbetreiber zugehen“, sagte Hansjörg Schmidt, Fachsprecher für Medien, am Freitag. Die Gema will die Abgaben für Urheberrechte künftig an Raumgröße und Eintrittspreise binden. Betreiber von Clubs und Discos müssten dann zehn Prozent des Umsatzes aus Eintrittsgeldern zahlen, für viele deutlich mehr als bisher.

Den Clubbetreibern müsse „genug Luft zum Atmen bleiben“, so Schmidt. Aus Sicht des SPD-Politikers soll die „breit gefächerte Musikszene“ der Stadt auch in Zukunft erhalten bleiben und ausgebaut werden. Die Gema-Pläne könnten eine solche Entwicklung gefährden.

Die Fraktion der Grünen sieht vor allem Hamburgs Livemusik-Clubs gefährdet, die ebenfalls Gebühren an die Gema zahlen müssen. Der Abgeordnete Farid Müller forderte eine bessere Unterstützung durch die Stadt. Der Senat solle „entweder einen höheren Rabatt aushandeln oder aber die Fördermittel entsprechend erhöhen“.

Laut den Grünen unterstützt die Stadt diese Clubs derzeit mit etwa 160.000 Euro pro Jahr. Sollte die Gema ihre Forderungen durchsetzen, drohe diese Unterstützung „ins Leere zu laufen“.

Aus Protest gegen die neuen Tarifregelungen wollen Discos und Clubs in ganz Deutschland am Samstag um 23.55 Uhr für fünf Minuten die Musik ausstellen. Auch auf der Reeperbahn nehmen mehrere Läden an der Aktion teil.  (dapd)