Ein neues Zuhause

WOHNEN Bauwagengruppe Zomia und Bezirk Altona einigen sich auf Pachtvertrag fürs Brammer-Areal

Jetzt ist es amtlich: Die Bauwagengruppe Zomia kann auf dem so genannten Brammer-Areal an der Max-Brauer-Allee im Schanzenviertel Quartier beziehen. Darauf hat sich eine Abordnung der Bauwagengruppe mit Bezirksamtsleiter Jürgen Warmke-Rose (parteilos), Stellvertreter Kersten Albers sowie dem SPD-Baupolitiker Mark Classen geeinigt. „Der Handschlag ist gemacht“, sagte Bezirksamtssprecherin Kerstin Godenschwege. „Sie können jetzt die restlichen Wagen rüberholen.“

Auch Zomia bestätigte die Einigung. „Alles, was für uns wichtig ist, ist geregelt“, sagte ein Sprecher. „Es ist alles in unserem Sinne gelaufen. Wir sind jetzt dabei, die restlichen Wagen vom Holstenkamp abzuholen.“

Bis zuletzt mussten Stolpersteine aus den Weg geräumt werden – trotz der einmütigen politischen Entscheidung der Bezirksversammlung Altona im Februar, dass Zomia auf das Brammer-Areal ziehen kann. So war die Fläche, die eigentlich der Finanzbehörde gehört, von einer Verwaltungsgesellschaft bis zum 1. Juli an das Abschleppunternehmen Aktiv Transporte vermietet worden. Dann wollte die Finanzbehörde als Pachtzins gewerbliche Mieten zur Grundlage nehmen, was für einen Wagen einen Pacht von 300 Euro im Monat bedeutet hätte. Zum Vergleich: Eine Parzelle in einem Kleingartenverein kostet pro Jahr 500 Euro. Zu guter Letzt sollte das Terrain nach Auffassung des Bezirksamtes vor einem Umzug vom Kampfmittelräumdienst inspiziert werden.

Am Wochenende machte die Zomia-Gruppe dann Nägel mit Köpfen. Eine „Vorhut“ von fünf Wagen „eroberte“ den Platz und setzte sich fest. 60 Euro Pachtzins pro Person und Wagen sind nun vereinbart worden. Zudem sind alle Seiten überein gekommen, dass an der Stelle, wo tatsächlich ein Abwasserrohr gebohrt werden muss, ein Unternehmen den Boden auf Blindgänger aus dem Zweiten Weltkrieg untersucht.

Der Pachtvertrag ist zunächst auf zwei Jahre bis Februar 2014 befristet, weil für das Terrain ein neuer Bebauungsplan verabschiedet werden soll, der Wohnungsbau vorsieht. Ob diese Frist realisiert werden kann, ist aber fraglich. KVA