Thalia-Intendant bekommt Geld und ist zufrieden

KULTURPOLITIK Weil sein Haus mehr Subventionen bekommt, bleibt Joachim Lux Theaterchef bis 2019

Lange erhielt das Thalia zwei Millionen Euro weniger als das gleich große Schauspielhaus

Joachim Lux bleibt bis 2019 Intendant des Thalia-Theaters. Das hat der Aufsichtsrat am Donnerstag beschlossen, und es ist ein kleiner Sieg für den Intendanten. Seit langem nämlich erhält das Thalia zwei Millionen Euro weniger als das gleich große Schauspielhaus. Auch hat Karin Beier, Schauspielhaus-Intendantin ab 2013, eine Subventionserhöhung sowie den Ausgleich der Tarifsteigerungen ausgehandelt.

Das wollte das Thalia nicht hinnehmen, und die anstehende Vertragsverlängerung des Intendanten war willkommener Anlass, hier Ausgleich zu fordern. Denn da sind nicht nur 1,1 Millionen Euro, die der Senat dem Intendanten schon 2009 versprach und wieder zurückzog – unter anderem für den Ausbau der Bühne in der Gaußstraße. Da sind auch die Tarifsteigerungen, von denen die Stadt stets nur 25 Prozent ausgleicht. Den Rest musst das Thalia selbst zahlen – derzeit 750.000 Euro.

„Wenn alles so geblieben wäre, hätten wir den Betrieb massiv verkleinern müssen“, sagt Thalia-Geschäftsführer Ludwig von Otting. Einen Stellenstopp fürs Ensemble gibt es seit März. „Erstmals in der Theatergeschichte sind hier nur 33 statt 40 Schauspieler angestellt“, sagt Lux.

Das wird sich ändern: Die Subventionen werden um 1,2 auf 8,6 Millionen Euro erhöht. Zudem wird die Stadt ein Defizit ausgleichen sowie einen Kredit ablösen, die Folgen der nicht eingehaltenen Zusagen waren. Und die Lessingtage bekommen künftig 250.000 Euro jährlich statt 125.000.

Lux und von Otting sind zufrieden. Obwohl man zwischenzeitlich gezweifelt habe, habe der Staat „die Zusage, uns auskömmlich zu finanzieren, eingehalten“, sagte von Otting der taz.  PS