Terrordrohung gegen Deutschland

Libanese ruft in Beiruter Botschaft an. Glaubwürdigkeit der Anschlagspläne unklar

WIESBADEN/BERLIN taz ■ Das Bundeskriminalamt (BKA) geht einer neuen Terrordrohung gegen Deutschland nach. Militante Islamisten aus dem Umfeld von al-Qaida planen laut Presseberichten Anschläge unter anderem auf das Gebäude des Bundesjustizministeriums. Das BKA bestätigte der Presseagentur dpa, dass ein „Warnhinweis“ vorliege.

Die Polizei hatte im Libanon einen mutmaßlichen syrischen Extremisten festgenommen, der mit Anschlägen auf Zivilisten in Deutschland gedroht hatte. Aus libanesischen Sicherheitskreisen hieß es bereits am Freitag, Mohammed Ndoub habe zwei Tage vor seiner Festnahme die deutsche Botschaft in der Nähe von Beirut angerufen. Am Telefon habe er gesagt, er werde in den kommenden drei Monaten mehrere Anschläge in Deutschland verüben. Dies sei „Rache“ dafür, dass man die zwei „Kofferbomber von Köln“ vor Gericht gestellt habe.

Laut dem Magazin Focus sagte Ndoub aus, drei Männer hielten sich im Auftrag einer Terrororganisation namens „Dschihad Islami“ in Deutschland auf. Das BKA weise aber darauf hin, dass weitere Informationen aus dem Libanon nötig seien, um die Glaubwürdigkeit des Mannes zu überprüfen.