Hunderte gegen Neonazis auf der Straße

In Berlin und Sachsen-Anhalt demonstrierten insgesamt rund 750 Menschen gegen rechtsextreme Kundgebungen

BERLIN ddp/dpa ■ Am Samstag haben mehrere hundert Menschen gegen zwei Neonazi-Aufmärsche in Berlin und Quedlinburg (Sachsen-Anhalt) demonstriert, während ein rechtsextremes Konzert in Rostock aufgelöst wurde.

In Berliner Stadtteil Neukölln protestierten insgesamt 500 Teilnehmer gegen eine Kundgebung der NPD, bei der 150 Anhänger den Bau zweier Hindu-Tempel verhindern wollten. Die Polizei war mit 800 Beamten im Einsatz und nahm sieben Anhänger der linken Szene vorübergehend fest. Es wurde auch gegen einen 25-jährigen Rechtsextremisten ein bestehender Haftbefehl vollstreckt.

In Quedlinburg in Sachsen-Anhalt demonstrierten am Samstag rund 250 Menschen gegen einen Aufmarsch und eine Kundgebung der rechtsextremistischen Aktionsfront Harz, wo 61 Teilnehmer anwesend waren. Laut Polizeiberichten gab es keine Zwischenfälle.

In Rostock hat die Polizei in der Nacht zum Sonntag ein Konzert der rechtsextremen Szene aufgelöst. Elf Beamte und drei Konzertbesucher wurden bei dem Einsatz verletzt, 38 Gewalttäter wurden festgenommen. Die Polizei stellte rechtsextremistisches Propagandamaterial sicher.

Von den Tätern, die das Holocaust-Mahnmal für die ermordeten Juden Europas in Berlin mit elf Hakenkreuzen beschmiert haben, gibt es indes noch keine Spur, so ein Polizeisprecher. Die Schmierereien waren am Samstag entdeckt worden. NJ