Neuer Streit über Embryonen-Schutz

BERLIN dapd | In der Koalition ist der Streit über den Embryonenschutz erneut aufgebrochen. Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) sprach sich am Samstag eindeutig für ein Verbot der Präimplantationsdiagnostik (PID) aus. Die Untersuchung dient dazu, bestimmte Gendefekte zu erkennen, bevor ein durch künstliche Befruchtung erzeugter Embryo in die Gebärmutter eingepflanzt wird. Die FDP sieht sich dagegen als Anwalt der Paare mit genetisch bedingten Krankheitsrisiken. Merkel sagte auf dem Deutschlandtag der Jungen Union in Potsdam, es sei nahezu unmöglich, zwischen einer schwerwiegenden und einer weniger schwerwiegenden genetischen Krankheit zu unterscheiden. „Deshalb glaube ich, ist das Verbot das, was wir jetzt tun sollten.“ Die geltende Rechtslage sei ungenügend. Die Kanzlerin kündigte an, die CDU werde sich wahrscheinlich auf ihrem Bundesparteitag im November mit dem PID-Verbot befassen. Aber wie jeder Einzelne zur Präimplantationsdiagnostik stehe, sei eine Gewissensentscheidung.