Kaum Märchen für türkische Kinder

BERLIN dapd | Aus der Türkei stammende Eltern lesen ihren Kindern so wenig vor wie keine andere in Deutschland lebende Ausländergruppe. Dies ist ein zentrales Ergebnis einer repräsentativen Studie zum Vorlese- und Erzählverhalten in Familien mit Migrationshintergrund, die die Stiftung Lesen am Donnerstag veröffentlichte. Demnach liest jedes dritte Elternpaar aus der Türkei nie vor, sogar jedes zweite erzählt nie Geschichten. Im Durchschnitt lesen 17 Prozent der Migranteneltern nie vor. Knapp ein Drittel erzählt nie Geschichten.

Ähnlich wie bei deutschen Eltern sind es vor allem die Mütter, die in Migrantenfamilien vorlesen. In 36 Prozent der Familien lesen Mütter täglich vor, in 12 Prozent die Väter. Ähnlich ist es der Untersuchung zufolge beim Erzählen: In 30 Prozent der Familien werde es von der Mutter, in 13 Prozent vom Vater täglich praktiziert. Befragt wurden 501 in Deutschland lebende türkische Eltern.