Beileidsbekundung überhört

KIRCHEN Islamverband kritisiert Äußerungen des Kölner Kardinals Meisner zu Anschlägen in Nigeria

OSNABRÜCK epd | Der Zentralrat der Muslime wehrt sich gegen den Vorwurf des Kölner Kardinals Joachim Meisner, Islamvertreter hätten sich nicht von den Anschlägen auf christliche Kirchen in Nigeria distanziert, bei dem am ersten Weihnachtstag mindestens 40 Menschen getötet worden waren. Das sei längst geschehen, sagte der Zentralrats-Vorsitzende Aiman Mazyek der Neuen Osnabrücker Zeitung.

Meisner hatte in seiner Predigt an Silvester im Kölner Dom mit Blick auf die Anschläge erklärt, es sei erschreckend, wie viele Christen von „fanatischen Menschen“ getötet würden, die sich auf den Islam beriefen: „Doch auch wenn es sich hier um muslimische Extremisten handelt, so verwundert es doch sehr, dass von offizieller muslimischer Seite keine Verurteilung dieser Verbrechen zu hören ist.“

Mazyek verwies dazu auf eine Stellungnahme des Koordinationsrats der Muslime vom 26. Dezember. Darin heißt es: „Als Muslime in Deutschland sind wir zutiefst erschüttert über die terroristischen Anschläge auf Kirchen in Nigeria.“