unterm strich
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Auch nach ihrem Tod darf die Exfrau Ulrich Mühes, die Schauspielerin Jenny Gröllmann, nach einem Urteil des Berliner Kammergerichts nicht als IM (Inoffizieller Mitarbeiter) der DDR-Staatssicherheit bezeichnet werden. Allein die Existenz einer Akte des Ministeriums für Staatssicherheit (MfS) reiche nicht, um von einer bewussten Zusammenarbeit mit dem MfS auszugehen, teilte das Gericht mit. Zudem enthalte die Akte über die Schauspielerin keine Verpflichtungserklärung. Eine Revision zum Bundesgerichtshof wurde nicht zugelassen. Gröllmann starb 2006 im Alter von 59 Jahren an Krebs. Die DDR-Schauspielerin war nach der Wende einem breiteren Publikum in der TV- Serie „Liebling Kreuzberg“ bekannt geworden. Ihr zweiter Ehemann, der im Vorjahr ebenfalls an Krebs gestorbene Schauspieler Ulrich Mühe („Das Leben der Anderen“), hatte 2006 im Nachrichtenmagazin Focus Stasi-Vorwürfe gegen seine Exfrau erhoben. Gröllmann ließ die Weiterverbreitung des Interviews per Gerichtsentscheid untersagen. Gröllmann wurde durch ihren letzten Ehemann vertreten. Es wirke makaber, dass der Witwer die beiden Toten nicht ruhen lasse und versuche, die Geschichtsschreibung zu beeinflussen, sagte Focus-Sprecher Uwe Barfknecht nun. Das Magazin will Beschwerde beim Bundesgerichtshof gegen die Nichtzulassung der Revision einlegen.