UNTERM STRICH

Internationaler geht’s nicht: Die Retrospektive der Berlinale 2012 widmet sich unter dem Titel „Die rote Traumfabrik“ dem deutsch-russischen Filmstudio Meschrabpom-Film und seinem deutschen Zweig Prometheus. In den zwanziger Jahren hatten sich ein russischer Filmprofi, Moisej Alejnikow, und ein deutscher Kommunist, Willi Münzenberg, zusammengetan, um das Filmstudio mit Sitz in Moskau und Berlin zu gründen. In 14 Jahren entstanden rund 600 Filme, darunter russische Revolutionsfilme wie „Das Ende von St. Petersburg“ (1927) sowie Dokumentar- und Kunstfilme, die ein internationales Publikum erreichten. 1936 wurde das Projekt von den Diktaturen Hitlers und Stalins gewaltsam beendet. Die von Alexander Schwarz und Günter Agde kuratierte Retrospektive umfasst rund 30 Programme mit über 40 Stumm- und Tonfilmen. Alle Stummfilme des Programms werden mit Livemusik durch renommierte Künstler aus aller Welt begleitet. Und es wird noch internationaler: Das Museum of Modern Art New York konnte dieses Jahr als fester Partner der Retrospektive gewonnen werden.

Bald ist es vorbei mit dem großen Feld für alle: Die neue Zentralbibliothek auf dem stillgelegten Flughafen von Berlin-Tempelhof soll um das Jahr 2020 fertig sein. „Davon gehe ich aus“, sagte Claudia Lux, die Generaldirektorin der Stiftung Zentral- und Landesbibliothek.

Sie wünscht sich, dass das neue Gebäude ein architektonisches Wahrzeichen wird. Auf 60.000 Quadratmetern soll Platz für 3,4 Millionen gedruckte und elektronische Medien sein. Das von SPD und CDU beschlossene Bauprojekt hat den stolzen Preis von 270 Millionen Euro.