UNTERM STRICH

Die Auseinandersetzungen um das ehemals besetzte Berliner Tacheles eskalieren weiter: Bereits am 7. Dezember wurden die im fünften Stock des Tacheles gelegenen Ausstellungsräume des Kunsthauses aufgebrochen. Urheber war die auf Immobilienrecht und Inkasso spezialisierte Hamburger Anwaltskanzlei Schwemer Titz & Tötter, die dafür eine Security-Firma beauftragte. Dabei wurden Kunstwerke des im Tacheles ausgestellten weißrussischen Malers Alexander Rodin beschlagnahmt. Fast zwei Wochen später hat der Künstler immer noch keinen Zugang zu seinen Werken. Dieses Vorgehen beschäftigt nun sogar den Bundestag. Die Vorsitzende des Kulturausschusses, Monika Grütters, will die Vertreter des Tacheles Anfang 2012 empfangen. Sabine Bangert, die kulturpolitische Sprecherin der Grünen, ließ mitteilen, das Tacheles sei „ein wichtiger Kulturstandort“. Sie finde es „unverständlich“, dass sich der zuständige Kultursenator, es ist Berlins Regierender Bürgermeister Klaus Wowereit (SPD), in Schweigen hülle. Auch der rechtspolitische Sprecher der Linksfraktion, Jens Petermann, erklärte in einer Pressemitteilung, das Verhalten des Eigentümers sei rechtswidrig. „Die willkürliche Handlung“ von Eigentümer und Security-Firma müsse „zivil- und strafrechtliche Folgen“ haben.