Mut zur Farbe

FARBFOTOS Das Braunschweiger Photomuseum zeigt Serien von Fred Herzog und Bruce Wrighton

Nicht nur zwei unterschiedliche Formen von Farbfotografie, sondern auch zwei Konzepte des Dokumentarischen treffen im Braunschweiger Museum für Photografie bis Mitte März aufeinander. Zu sehen sind einerseits Kodachrome-Aufnahmen, die Farbfoto-Pionier Fred Herzog zwischen 1957 und 1978 in Vancouver gemacht hat: existenzialistische Straßenszenen, Schaufenster, Schilder, Schriften. Fotos, die sich ebenso für das Theater der Straße wie für den einzelnen Menschen interessieren.

Eher unbekannt geblieben ist hingegen bislang noch Bruce Wrighton, der nicht nur zeitlebens abseits der Mainstream-Kunst gearbeitet hat, sondern auch früh im Alter von 38 Jahren gestorben ist. Hinterlassen hat er Negative und Kontaktabzüge von drei Serien: „Straßenporträts“, „Dinosaurier und Traumboote“ und „St. George und der Drache“. Zu sehen sind von Wrighton Aufnahmen aus der Innenstadt seines Wohnortes Binghampton in New York aus den 1980ern: Mit unhandlicher Großbildkamera geschossene Porträts von einfachen Menschen, von Arbeitern, von Menschen, die von der wirtschaftlichen Entwicklung an den Rand und in gesellschaftliche Nischen geschwemmt wurden, Parkplatzwärter, Nachtwächter, Fabrikarbeiter. Beeindruckend nah kommt Wrighton damit den Fotografierten und schafft damit ein emotional dichtes Bild eines Ortes und einer Zeit. MATT

■ Braunschweig: bis 18. 3., Museum für Photographie, Helmstedter Straße 1, Di – Fr 13 – 18 Uhr, Sa/So 11 – 18 Uhr