UNTERM STRICH

„YMCA“, alle kennen den Discohit aus den siebziger Jahren. Victor Willis, der Urheber dieses und vieler anderer Songs, die er als Leadsänger von Village People schrieb, hat nun nach 35 Jahren die Rechte an seinen Kompositionen zurückerhalten. Dies entschied Richter Barry vom Federal District Court in Los Angeles am Montag. Die bisherigen Rechteinhaber, Scorpio Music und Can’t Stop Productions, wehrten sich gegen Willis’ Anspruch und argumentierten, der Songwriter habe als „Angestellter“ im Auftrag der Firmen seine Kompositionen zur Verfügung gestellt. Willis berief sich erfolgreich auf die Regelung der termination rights, die 1978 in Kraft getreten sind und Urhebern einen Rückanspruch auf ihre Kompositionen nach 35 Jahren einräumt. Als Folge könnten ab 2013 Größen wie Bruce Springsteen, Billy Joel oder die Eagles Publikationsrechte auf die Aufnahmen von 1978 geltend machen, mit denen die Musikindustrie bereits Millionen verdiente.

Nicht nur auf dem Musikmarkt fließen die Gelder: Aus der letzten Berichterstattung über die Versteigerung von Edward Munchs „Der Schrei“ bei Sotheby’s wissen wir, dass auf dem Kunstmarkt mit horrenden Preisen jongliert wird: 120 Millionen US-Dollar zahlte ein Sammler für den Munch. Da scheint die Versteigerung eines Werkes von Yves Klein am Dienstag in New York weniger spektakulär zu sein. Nur 36,4 Millionen US-Dollar erzielte die Arbeit „FC1“ bei einer Versteigerung des Auktionshauses Christie’s. Trotzdem sind die umgerechnet 28 Millionen Euro ein Rekordpreis für das Kunstwerk. Ein anonymer Sammler aus der Schweiz hatte die 1962, kurz vor dem Tod des Aktionskünstlers, erstandene Tafel zur Auktion freigegeben.