UNTERM STRICH

Der Schriftsteller und Orientalist Navid Kermani aus Köln erhält in diesem Jahr den Heinrich-von-Kleist-Preis. Die mit 20.000 Euro dotierte Auszeichnung wird im November in Berlin überreicht. Der Preis wird alljährlich von der in Berlin ansässigen Heinrich-von-Kleist-Gesellschaft vergeben. 1985 wurde er wiederbelebt. Das Geld kommt von der Holtzbrinck-Verlagsgruppe, dem Bund und den Ländern Berlin und Brandenburg. Im vergangenen Jahr wurde die Schriftstellerin Sibylle Lewitscharoff ausgezeichnet. Frühere Preisträger waren unter anderem Ernst Jandl, Herta Müller und Ferdinand von Schirach. Kermani wurde 1967 in Siegen geboren. Navid Kermani studierte Orientalistik, Theaterwissenschaft und Philosophie in Deutschland und Ägypten. 1994 gründete Kermani ein Sprach- und Kulturzentrum in Isfahan, im Iran, das er bis 1997 leitete. Der Schriftsteller ist Mitglied der Deutschen Akademie für Sprache und Dichtung. Seine literarische Arbeit kreist um menschliche Grenzerfahrungen im Alltag wie im Angesicht des Todes, um Erfahrung mit Musik und Sexualität. Wissenschaftlich arbeitet er vor allem zum Thema Islam und islamische Mystik. Navid Kermanis Buch „Gott ist schön: Das ästhetische Erleben des Koran“ wurde mehrfach ausgezeichnet.