UNTERM STRICH

Drei Mitglieder der Piratenpartei haben am vergangenen Donnerstag ein Bürgerbegehren zur Schließung der Bonner Oper eingereicht. Derzeit beraten die Ratsfraktionen der Stadt über den Haushalt für 2013 und 2014. Am 13. Dezember soll der Doppelhaushalt verabschiedet werden. Um das Bürgerbegehren in den Rat zu tragen, seien 9.665 Unterschriften nötig, schreibt der Bonner General-Anzeiger. Dort wird Helge Siegel, einer der drei Vertretungsberechtigten der Piraten, mit den Worten zitiert: „Die Stadt Bonn verschuldet sich immer stärker. Die Schulen vergammeln, Bäder sollen geschlossen werden – dieser Zuschuss-Wahnsinn muss aufhören.“ Der erhoffte Spareffekt würde sich erst nach langer Zeit einstellen, ein abruptes Aus für die Oper ist unwahrscheinlich. Das Bürgerbegehren könnte aber auf einen Kompromiss hinauslaufen – zum Beispiel eine Fusion der Bonner mit der Kölner Oper. Die Piratenpartei Bonn hat sich hinter das Begehren gestellt.

Die EU-Kommission will ihren Kulturetat ab 2014 um 37 Prozent auf 1,8 Milliarden Euro aufstocken. Zugleich werden die bis 2020 laufenden Fördertöpfe für Kultur und Film zum Programm „Creative Europe“ zusammengelegt, sagt die für Kultur zuständige EU-Kommissarin Androulla Vassiliou. Erstmals sollen auch Kreditgarantien von 211 Millionen Euro, die wie Darlehen funktionieren, an kleinere Firmen im Kultursektor gehen. So könnten diese in Zukunft leichter an Investorengeld für Projekte kommen – das Risiko tragen private Geldgeber und EU gemeinsam. Im Sektor Kultur werden 4,5 Prozent des Bruttosozialprodukts der EU erwirtschaftet.