Um einen Ebbers besser

2. BUNDESLIGA Der FC St. Pauli bleibt nach dem 3:0-Sieg über Hansa Rostock im Aufstiegsrennen

Die Stadiondekoration am Millerntor wurde geprägt von Protest-Transparenten

Der FC St. Pauli bleibt im Dreikampf um den dritten Platz in der Zweiten Liga, der zu zwei Aufstiegsspielen gegen den Bundesliga-Drittletzten berechtigt, im Geschäft. Nach einem lange Zeit hart umkämpften 3:0-Sieg über den Abstiegskandidaten Hansa Rostock rutschten die Hamburger an Paderborn vorbei einen Rang nach oben auf Platz vier der Tabelle und müssen nun noch die am Sonntag gegen Union Berlin mit 2:1 ebenfalls siegreichen Düsseldorfer Fortunen abfangen. „Die spüren jetzt unseren Atem“, freut sich der zweifache Torschütze Marius Ebbers.

Die Stadiondekoration am Millerntor wurde geprägt von Protest-Transparenten gegen die polizeilich verfügte Aussperrung der Rostocker Fans. „Hier geht es um drei Punkte, draußen um viel mehr“, lauteten die Solidaritätsbekundungen für die rund 800 angereisten Hansa-Fans, die in Stadionnähe eskortiert von rund 1.500 Polizeibeamten gegen das gegen sie verhängte Stadionverbot demonstrierten. Die rund 80 Rostocker, denen es gelungen war, auf die Ränge zu gelangen, mussten derweil mit ansehen, wie sich ihre Mannschaft zwar viele Chancen erarbeitete, aber im Abschluss versagte oder am starken Hamburger Keeper Philipp Tschauner scheiterte.

Die ebenfalls offensiv eingestellten Hamburger waren da genau um einen Ebbers besser: Erst wuchtete der Stürmer nach 13 Minuten eine präzise Flanke von Max Kruse in die Maschen, vier Minuten nach Beginn der zweiten Halbzeit schüttelte er auf dem Weg zum Tor erst seinen Gegenspieler ab, um Torwart Jörg Hahne anschließend mit einem Beinschuss zu düpieren. Da störte es kaum noch einen der 22.500 Hamburger Fans, dass der Hamburger Torjäger eine Viertelstunde vor Schluss gleich zweimal freistehend kläglich an Hahnel scheiterte. Um Wiedergutmachung bemüht, bediente der Mannschafts-Oldie nach 78 Minuten mustergültig den knapp vor der Torlinie postierten Fin Bartels, der ohne Mühe den 3:0-Endstand herstellte.

Im Anschluss an das zweite Tor hatten die Rostocker zuvor ihre Angriffsbemühungen noch einmal verstärkt und Tschauners Tor mit viel Herz, aber zu wenig Hirn attackiert. Am Ende aber kehrte das Team nach Spielschluss mit wenigen Fans und ganz ohne Tor- und Punktausbeute dem Abstieg einen großen Schritt näher gekommen an die Ostsee zurück. MARCO CARINI