deutsche zeitungen zum streit übers kindergeld
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Das Handelsblatt schreibt: Die Familienpolitik ist für die SPD zum Hase-und-Igel-Spiel geworden: Die CDU ist immer schon da, wenn die SPD noch durch die Furche hastet. Diesmal kam die Steilvorlage für die CDU von Bundesfinanzminister und SPD-Parteivize Peer Steinbrück. Vor zehn Tagen wiederholte er, dass er die nächste Kindergelderhöhung aussetzen und das so eingesparte Geld für bessere Betreuungsleistungen einsetzen will. In der Sache hat Steinbrück sogar Recht. Im Wahlkampf jedoch ist es für die Union nun ein Leichtes, sich als Wohltäter der Familien zu beweisen.

Die Rhein-Neckar-Zeitung meint: Angela Merkel hat den Genossen, die vorher beim Arbeitslosengeld I symbolische Großzügigkeit bewiesen haben, ganz einfach die Butter vom Brot genommen und mit der Kindergelderhöhung geklotzt. Damit kann sie den familienpolitischen Vorsprung ihrer Partei verteidigen. Kurt Beck, dem das Thema durch die Lappen ging, versucht, im letzten Moment die Kurve zu bekommen. Den Familien kann die Urheberschaft der Wohltat egal sein. Für sie ist die Kindererziehung bisher nur teurer geworden.

Die Frankfurter Rundschau kommentiert: Kindergelderhöhung jein, womöglich zur Hälfte. Die halbe Beck-Wende zeigt, wie schwer sich die SPD tut, die Lufthoheit über eine moderne Familienpolitik zurückzugewinnen.