polnische zeitungen über den kaukasuskrieg
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Die Gazeta Wyborcza (Warschau) meint: Das alte Europa hört nicht auf Polen, Litauer und Ukrainer. Das alte Europa will Russland nicht ärgern und hält die Integrität georgischer Grenzen nicht für eine Angelegenheit, die eine Verhärtung der Beziehungen zu Moskau wert wäre. Wir können über einen solchen Standpunkt empört sein, wir können das alte Europa aber zu nichts zwingen. Wir können es nur zur Änderung dieses Standpunktes bewegen. Die starken Worte, die gestern während der Ansprache des Staatspräsidenten Lech Kaczyński in Tiflis gefallen sind, liefern nur den Anhängern der Besänftigungspolitik gegenüber Russland Argumente, um nicht auf uns zu hören. Wir können dann endlos erläutern, dass wir uns nicht von Russophobie leiten lassen, sondern aus langjähriger eigener Erfahrung sprechen.

Die polnische Tageszeitung Dziennik schreibt: Die Georgien-Krise hat allen Zweiflern gezeigt, dass uneingeschränkte Souveränität kleiner Nationen eine Fiktion ist. Mit seinem Angriff auf Südossetien versuchte Saakaschwili, die Grenzen der realen Souveränität seines kleinen Landes zu testen. Dieser Test ist negativ ausgefallen. Die georgische Außenpolitik wird nun von Brüssel und Washington geführt. Aus Sicht Saakaschwilis und der Georgier ist das eine bessere Lösung als eine Führung ihrer Außen- und Innenpolitik durch Russland.