Kohlekraftwerke für Niedersachsen

Der belgische Energiekonzern Electrabel hat den Bau eines Steinkohlekraftwerks in Stade beim Gewerbeaufsichtsamt in Lüneburg beantragt. Das bestätigte gestern die Leiterin der Behörde, Birgit Lensch. Nach Konzernangaben sollen Anträge für die beiden weiteren potenziellen Standorte Brunsbüttel in Schleswig-Holstein und Wilhelmshaven kurzfristig folgen. Der Stromerzeuger plant zwei Kraftwerke mit einer Leistung von je 800 Megawatt, die 2012 ans Netz gehen sollen.

Das Genehmigungsverfahren für das erste große Kohlekraftwerk in Nordniedersachsen werde binnen sieben Monaten abgeschlossen sein sofern die Antragsunterlagen vollständig sind, sagte Lensch. Der zum französischen Suez-Konzern gehörende Energieerzeuger will für beide Kraftwerke zusammen zwei Milliarden Euro investieren. Sie sollen nach Angaben von Electrabel mit einem Wirkungsgrad von 46 Prozent zu den derzeit modernsten Anlagen zählen.

Das Voranschreiten des Genehmigungsverfahrens ist nach Konzernangaben entscheidend für die endgültige Standortauswahl. In Stade gehört Electrabel ein Areal auf dem Gelände des früheren Hydro-Aluminium-Werkes. Auch an den anderen möglichen Standorten verfügt der Konzern über Flächen in Hafennähe. Durch das Kraftwerk würden in Stade 110 neue Arbeitsplätze entstehen. Das Unternehmen sucht eigenen Angaben zufolge bereits 200 Mitarbeiter. DPA