Brunsbüttel: Pumpe defekt

Die Pannenserie im zurzeit abgeschalteten Atomkraftwerk Brunsbüttel (Kreis Dithmarschen) setzt sich fort. Bei Routinetests hätten Experten einen Motordefekt an einer Pumpe festgestellt, teilte der Betreiber Vattenfall am Montag mit. Von dieser Pumpe werde das Wasser im Brennelemente-Lagerbecken gekühlt. Das Nachkühlsystem übernehme diese Funktion. „Der Motor wird überholt, vergleichbare Motoren und ihre Anschlüsse werden vorsorglich überprüft“, sagte ein Sprecher des Energiekonzerns.

Die Atomaufsicht im schleswig-holsteinischen Sozialministerium erklärte, es habe sich eine Verschraubung eines Kabelanschlusses gelöst. Zudem sei die Isolierung des Kabels im Bereich des Anschlusses beschädigt gewesen. „Die Atomaufsichtsbehörde wird Sachverständige hinzuziehen“, kündigte ein Ministeriumssprecher an.

Die Bedeutung des meldepflichtigen Ereignisses wurde auf der von der Internationalen Atomenergiebehörde entwickelten „International Nuclear Event Scale“ INES bei 0 eingeordnet – unterhalb der Stufen 1 bis 7. Brunsbüttel steht seit einem Störfall Ende Juni still. Danach wurden dort unter anderem fehlerhafte Dübel entdeckt. Auch das ebenfalls von Vattenfall betriebene Kernkraftwerk Krümmel liefert seit einer Kette von Zwischenfällen Ende Juni keinen Strom. Wegen der schlechten Kommunikation nach den Störfällen war Vattenfall in die öffentliche Kritik geraten. DPA