spendensammler
: Mehr Bürokratie

Ein gewiefter Clown, der da unterwegs ist. Niemand vermutet dahinter einen fiesen Typen, der den Leuten verspricht, ihre Geldspende werde armen Kindern zugute kommen, es stattdessen aber wohl zum größten Teil in die eigene Tasche steckt. Arglos werfen sie das Geld in seine Büchse, und laufen am daneben sitzenden Obdachlosen vorbei.

KOMMENTAR VON FELIX ZIMMERMANN

Dass der Clown bereits wegen Betrugs länger als drei Jahre im Gefängnis saß, dass er geschickt am Rande der Legalität operiert – das alles können die Passanten nicht wissen und in der Eile auch nicht nachprüfen. Deshalb seien sie trotz ihrer Unbedarftheit in Schutz genommen.

Um das Unwesen des dubiosen Spendeneintreibers zu beenden, ist stattdessen schleunigst mehr Bürokratie gefordert. Das Sammlungsgesetz, das die Bundesländer nach und nach abschafften, um sich als Bürokratiebeseitiger zu befeiern, muss wieder her. Nur so können betrügerische Straßensammlungen verhindert werden.

Auch wenn sich Bremens Innensenator Ulrich Mäurer damit heraus redet, dass eine Wiedereinführung des Gesetzes Betrügern nur eine Art Scheinlegitimität verschaffe und der formlose Antrag deren kriminelle Energie nicht bekämpfen könne. Einem mehrfach auffällig gewordenen Spendensammler wie Wissner aber würde man damit die Spendenbüchse aus der Hand nehmen können.