Haftstrafe nach Taxi-Überfällen

Im Prozess um Überfälle auf drei Taxifahrer in Bremen ist ein 24-Jähriger am Dienstag vom Landgericht zu elf Jahren und sechs Monaten Haft wegen versuchten Totschlags und schwerer räuberischer Erpressung verurteilt worden. Das Gericht sah es als erwiesen an, dass der Beschuldigte bei einer seiner Taten den möglichen Tod eines Taxifahrers billigend in Kauf genommen hat. Der Angeklagte hatte den Fahrer bei einem Gerangel angeschossen und in den Bauch getroffen. Der Mann ist seit dem Überfall querschnittsgelähmt und sitzt im Rollstuhl.

Die Verteidigung hatte eine Strafe unter zehn Jahren gefordert, ohne eine konkrete Angabe zu machen. Die Staatsanwaltschaft hatte auf 14 Jahre und 10 Monate plädiert. Der 24 Jahre alte Mann hat sich gestellt und später gestanden.

Der Richter sah es als erwiesen an, dass der Angeklagte über die Folgen seiner Tat Bescheid wusste. „Er wollte nicht töten, aber er wurde an der Waffe ausgebildet und hat die Konsequenzen in Kauf genommen“, sagte er. Da der Angeklagte in der Bundeswehr gedient habe und von Waffen begeistert sei, muss er sich der Folgen bewusst gewesen sein. Er habe die Opfer erheblich gefährdet, so dass kein minder schwerer Fall vorliege. Der Beschuldigte will nach eigenen Angaben nicht gewusst haben, dass ein Schuss in den Bauch tödlich sein kann. „Er glaubte, eine Verletzung im Bauch ist gefährlich“, sagte sein Verteidiger, „aber nicht tödlich.“ DPA