SÜDWESTER: Die Bahn lädt aus

Es sei zu voll, entschied gestern ein Intercity-Schaffner und rief 120 Bahnreisende zum Ausstieg auf. In Osnabrück. 200 Prozent Auslastung, das sei, Börsengangpläne hin oder her, zu viel des Guten. Überflüssig zu erwähnen, dass sich das Ganze zog. 51 Minuten überlegten die Passagiere, ob sie persönlich gemeint seien oder doch eher der Nachbar. Wäre es nicht sinnvoller, wenn der Dicke da drüben seine Kilos hinwegwuchtete, oder der mit dem schlechten Geruch oder die Frau mit den unangenehmen Kindern oder sonst eben der da hinten, der eh nur telefoniert (kann man ja auch auf dem Bahnsteig)? Über solche Überlegungen verging die Zeit. Aber hat irgendjemand jene 120 Aussteiger mal gefragt, wohin sie eigentlich gewollt hätten? Nirgendwohin. Sie wollten die neuen Klimaanlagen in Augenschein nehmen.