SÜDWESTER
: Ansehensangst

Altbundeskanzler Gerhard Schröder ist mit einer Klage gegen die Hamburger Morgenpost gescheitert. Er hatte eine Richtigstellung verlangt, denn er sei, entgegen der Berichterstattung, nicht der Beifahrer der früheren Bischöfin Käßmann gewesen, als diese ihre berüchtigte Trunkenheitsfahrt angetreten hatte. Doch wovor hat Schröder Angst? Schließlich hat er auch keine Skrupel, sich neben Energie-Aktionären mit zwielichtigen Intentionen ablichten zu lassen. Tiefer kann man wohl kaum sinken. Oder doch? In diesem Fall kann sich der Medienkanzler glücklich schätzen, neben einer Kirchenoberen gesichtet worden zu sein. Ein gewisser Draht nach oben schadet sicher nicht. Mit „Bild, BamS und Glotze“ meinte Schröder, regieren zu können. In den Himmel kommt man so aber noch lange nicht.