Grünes Licht für Untersee-Stromleitung

STROMMARKT Das Seekabel für den Handel zwischen Norwegen und Niedersachsen ist so gut wie genehmigt

Die Bundesnetzagentur hat das Projekt, zwischen Norwegen und Deutschland ein Stromkabel durch die Nordsee zu verlegen, per Ausnahmegenehmigung von diversen Vorschriften befreit. Das Projekt ist damit einen großen Schritt vorangekommen: Einwände könnten nun noch das Bundeswirtschaftsministerium und die EU-Kommission anmelden. Bundeswirtschaftsminister Rainer Brüderle (FDP) steht dem Projekt jedoch grundsätzlich positiv gegenüber, und auch von der EU erwartet der Präsident der Bundesnetzagentur, Matthias Kurth, Unterstützung.

Die Idee des Seekabels ist, zwischen Norwegen und Deutschland Ökostrom aus erneuerbaren Energien auszutauschen und somit Versorgungssicherheit gewährleisten zu können. Konkret gemeint sind der Strom aus Wasserkraft, den die Norweger produzieren und der Strom aus Windkraft, der in Deutschland gewonnen wird. Durch das Seekabel ließen sich Produktionsüberschüsse für das jeweils andere Land nutzen. Der Strom kann allerdings immer nur in eine Richtung fließen – in welche, bestimmen die Strompreise.

Das 600 Kilometer lange Kabel soll ab 2015 bei Flekkefjord an der norwegischen Südküste beginnen und bei der Halbinsel Butjadingen zwischen Weser und Jadebusen enden. Vorangetrieben wird das Projekt von dem Konsortium Norger, das drei norwegischen und einem Schweizer Unternehmen gehört. Das Konsortium will Geld verdienen, indem es beim Ökostromhandel über das Seekabel den größten Teil der Preisunterschiede einbehält.

Die Entscheidung der Bundesnetzagentur, Ausnahmegenehmigungen etwa in Bereichen Netzanschluss und -zugang auszusprechen, fiel Kurth zu Folge im Einklang mit dem Bundeskartellamt. Auch Niedersachsens Umweltminister Hans-Heinrich Sander (FDP) lobte den Beschluss. Für den deutschen Abschnitt wurde bereits im Mai ein Raumordnungsverfahren gestartet. KLI