Anwurf am 1. Weihnachtstag

HANDBALL Die Terminhatz führt zu Feiertagsspielen

Beim Gedanken an Weihnachten kommt bei Blaženko Lacković keine Vorfreude auf. Der Profi des HSV-Handball wird mit der Tradition brechen müssen, Weihnachten in seiner kroatischen Heimat zu feiern. Der Spielplan will es so. Am Abend des ersten Weihnachtstages spielt er mit dem HSV um 19 Uhr gegen Frisch Auf Göppingen.

„Das ist für mich nicht einfach, denn ich bin ein sehr gläubiger Mensch“, sagt Lacković. Im vorherigen Jahr bestritt der HSV Handball sein erstes Spiel nach Heiligabend am 27. Dezember.

In diesem Jahr wird er Weihnachten mit seiner Frau und seinem Sohn in Hamburg verbringen müssen. Lacković hat sich bereits Anfang des Monats auf die Suche nach einem katholischen Priester gemacht, der um die Weihnachtstage herum dem Haus seiner Familie in Hamburg den Segen gibt. Am ersten Weihnachtstag sei „alles auf das Spiel ausgerichtet“, sagt Lacković. „Ich muss darauf achten, was ich esse. Gegen 17.15 Uhr ist das Treffen der Mannschaft in der Arena.“

Eine Verlegung der Partie auf den zweiten Weihnachtstag war nicht möglich, da die Hamburg Freezers an jenem Tag die Eisbären Berlin empfangen – in der selben Halle.

„Der Termin ist nicht günstig, keine Frage. In der Rückrunde ist der Terminplan zu eng“, sagt HSV-Sportchef Christian Fitzek. „Spielansetzungen finden auch auf den Wunsch der Vereine hin statt. Dieser Termin ist der Preis dafür, dass Hamburg in einer großen Halle spielt“, kontert HBL-Geschäftsführer Frank Bohmann. „Ich halte den ersten Weihnachtstag für einen möglichen Termin. Das ist Profi-Handball.“ Ursprünglich war sogar der Neujahrstag als Spieltermin vorgesehen gewesen. Dagegen protestierten die Spieler der Klubs erfolgreich. CHRISTIAN GÖRTZEN