Hamburg will nicht Monopoly spielen

HAPAG-LLOYD Senat beschließt Kauf weiterer Anteile an der fünftgrößten Frachtreederei der Welt

Den Kauf weiterer Anteile an der Frachtreederei Hapag-Lloyd hat der Hamburger Senat am Dienstag offiziell beschlossen. Durch das „zeitlich begrenzte Engagement“ solle das Unternehmen am Standort Hamburg gesichert werden, begründete Bürgermeister Olaf Scholz (SPD) das Vorgehen: „Wir wollen die zusätzlichen Anteile in einem absehbaren Zeitraum an seriöse Partner veräußern.“ Es gehe dem Senat darum, „sicherzustellen, dass ein großes und wichtiges Unternehmen unserer Stadt nicht Opfer eines globalen Monopoly wird“.

Der Reisekonzern Tui hatte zu Beginn des Jahres 33,3 Prozent seiner Anteile an der Reederei dem Konsortium Albert Ballin angeboten. In dieser Holding halten seit 2008 die Stadt, der Logistik-Unternehmer Klaus-Michael Kühne und andere gemeinsam 61,6 Prozent an Hapag-Lloyd. Damals zahlte Hamburg rund 700 Millionen Euro. Diese Beteiligung wird nun für 600 Millionen Euro aufgestockt, davon entfallen auf die Stadt 420 Millionen Euro.

Scholz erklärte, der erste Schritt wäre ohne den jetzigen zweiten nicht zu rechtfertigen. Die Mehrheit an der fünftgrößten Containerreederei der Welt dürfe nicht in „falsche Hände“ geraten. Hapag-Lloyd sorgt für rund 40 Prozent des Hamburger Containerumschlags.

Bei einem Verkauf will die Stadt mindestens ihren Einstandspreis plus Zinsen erlösen, sagte Scholz. Hapag-Lloyd sei ein gut aufgestelltes Unternehmen, von dem er schon für das Jahr 2012 eine Dividende erwarte. Die Bürgerschaft muss dem Kauf noch zustimmen. SMV