Leichensuche in Altenholz erfolglos beendet

HELLS ANGELS Im Betonboden der Lagerhalle war kein Toter zu finden, die Haftbefehle werden aufgehoben

Die fast siebenwöchige Suche nach einer Leiche in einer Lagerhalle der Hells Angels in Altenholz bei Kiel ist ohne Erfolg beendet worden. Die Staatsanwaltschaft Kiel beantragte beim örtlichen Amtsgericht, mehrere Haftbefehle wieder aufzuheben, hieß es in einer Mitteilung von Staatsanwaltschaft und Landeskriminalamt am Dienstag. Fünf Mitglieder der verbotenen Kieler Hells Angels waren bei einer Groß-Razzia gegen Rockerkriminalität am 24. Mai verhaftet worden. Am selben Tag begann die Spurensuche in der Lagerhalle.

Die Ermittler hatten nach einem Hinweis eines ausgestiegenen Rockers in der Halle die Überreste des vor zwei Jahren verschwundenen, damals 47 Jahre alten Tekin Bicer aus Kiel gesucht. Er soll wegen Drogengeschäften mit den Hells Angels aneinandergeraten sein.

Der Hauptbelastungszeuge der Staatsanwaltschaft hatte ausgesagt, dass Bicer in einem früheren Trafo-Häuschen von Hells Angels in Kiel gefoltert und erschossen wurde. Die Leiche sei dann im Fundament der Lagerhalle in Altenholz versteckt worden. Allerdings kannte der Zeuge diese Darstellung nur vom Hörensagen, wie er betonte.

Bei der Großrazzia hatten rund 1.200 Polizisten Bordelle, Gaststätten und Wohnungen vor allem in Schleswig-Holstein, aber auch in Hamburg und Niedersachsen durchsucht. Insgesamt führt allein die Staatsanwaltschaft Kiel im Kampf gegen Rockerkriminalität fast 200 Ermittlungsverfahren gegen 69 Beschuldigte.  (dpa)