Alles sicher in Wilhelmshaven

ÖFFENTLICHER RAUM Seit April überwacht die Polizei die Innenstadt mit Kameras – und ist zufrieden

Nach acht Monaten Videoüberwachung in der Wilhelmshavener Innenstadt hat die Polizei eine erste Bilanz gezogen: Die Stadt sei sicherer geworden, so Kriminaldirektor Hans-Henning von Dincklage. „Für valide Zahlen ist es zwar noch zu früh, aber wir können sagen, dass die Straftaten deutlich zurückgegangen sind“, sagt auch Markus Wallenhorst von der Polizeiinspektion Wilhelmshaven / Friesland.

Ende April wurden vier Überwachungskameras angeschaltet, die seither das Geschehen rund ums Einkaufszentrum Nordseepassage, am Hauptbahnhof, vor einigen Diskotheken und in Teilen der Fußgängerzone aufzeichnen. Fünf Tage lang werden die Aufnahmen gespeichert, außerdem können Polizisten das Geschehen live verfolgen, an das Gefilmte heranzoomen – und gegebenenfalls eine Einheit Kollegen losschicken. „Hier sind vor allem die Sachbeschädigungen zurückgegangen“, sagt Wallenhorst. Zu den Gewaltdelikten, die in der Innenstadt für Probleme sorgten, könne man noch nichts sagen.

Zwar zähle Wilhelmshaven weiter zu den niedersächsischen Städten mit der höchsten Kriminalitätsrate. Wurden 2009 allerdings noch 11.247 Straftaten pro 100.000 Einwohner registriert, waren es im folgenden Jahr nur noch 8.952 – Tendenz sinkend. Die insgesamt rückläufigen Zahlen sind für Wallenhorst ein Ergebnis der 2009 gestarteten Initiative „Wilhelmshaven sicher“ – die Überwachungskameras seien insofern nur ein Teil eines Maßnahmenpakets.

Eine Sozialraumanalyse der Universität Potsdam hatte zuvor ergeben, dass sich rund 4.000 befragte Wilhelmshavener in ihrer Stadt nicht gut fühlten: zu viel Kriminalität, zu hohe Arbeitslosigkeit, zu wenig Perspektiven. Die Innenstadt nannten viele wegen „irritierender Gruppen“ einen besonders unsicheren Ort. Ob sich das geändert hat, wurde nicht erhoben.  ILK