Hauptsache viele Termine – der NPD-Wahlkampfendspurt

LANDTAGSWAHL Niedersachsens NPD begnügt sich mit Mini-Kundgebungen, fährt aber durchs ganze Land

Der Auftakt zum Wahlkampfendspurt der NPD in Niedersachsen ist von großen Protesten begleitet worden. 500 Menschen haben gegen die Kundgebung der Rechtsextremen auf dem Burgplatz in Braunschweig demonstriert. Wegen der Absperrung des Platzes durch die Polizei und des Lärms der Demonstranten waren die Redner für Passanten kaum zu verstehen. Die Rede des NPD-Landesvorsitzenden Manfred Börm ging im Protestlärm von „Nazis raus“-Rufen und Pfiffen unter. Auch der Kreistagsabgeordnete Patrick Kallweit sprach nur für die mitgekommenen rund 15 Parteikader.

Die NPD war mit ihrem Partei-LKW, auf dem die Losungen „Heimat bewahren – Einwanderung stoppen“ und „Raus aus dem Euro“ prangten, auf den Platz gefahren. Die Gegendemonstranten, die einem Aufruf des „Bündnisses gegen Rechts“ gefolgt waren, blockierten alle drei Zugänge. Obendrein riegelte die Polizei den Kundgebungsort ab. Die Veranstaltung auf dem zentralen Platz hatte die Partei gerichtlich erstritten.

Die geringe Teilnehmerzahl bei den Kundgebungen gehört zum Konzept der NPD-Tour: kurzer Auftritt mit wenig Personal. Nach dem Stopp fuhr der Wahltrupp dem Plan entsprechend schnell weiter, um in einer anderen Stadt die Aktion zu wiederholen. In Wolfenbüttel erwartete sie aber auch Protest. Zwei Wochen lang will die NPD mit dem Lastwagen durch niedersächsische Städte touren.  AS