Gegen Grohnde

ATOMKRAFT Hunderte Demonstranten in Hannover wollen Wiederanfahren von AKW verhindern

Mehrere Hundert Atomkraftgegner haben am Sonnabend in Hannover für eine endgültige Stilllegung des Atomkraftwerks Grohnde demonstriert. Das Kraftwerk sei seit seiner Inbetriebnahme vor fast 30 Jahren ein „Störfallspitzenreiter“ unter den deutschen Anlagen, sagte Stefan Körner vom Regionsverband Hannover der Grünen. Die Veranstalter zählten rund 600 Demonstranten mit 20 Traktoren, ein Sprecher der Polizei schätzte die Zahl der Teilnehmer auf etwa 300.

Nach einem Generator-Schaden ist das Atomkraftwerk derzeit abgeschaltet. Bei den Reparaturarbeiten wurden den Atomkraftgegnern zufolge weitere Schäden an mehr als 100 Drosselkörpern entdeckt, die den Kühlwasserstrom an den radioaktiven Brennelementen regeln.

Der Betreiber Eon hatte die Schäden als nicht sicherheitsrelevant eingestuft und möchte das Atomkraftwerk Ende Juni wieder anfahren. Für den heutigen Montag hat Umweltminister Stefan Wenzel (Grüne) Eon-Vertreter zu einem Gespräch ins Ministerium geladen, um zu klären, welche Maßnahmen erforderlich sind. Schon jetzt sei deutlich, dass auch bei anderen Atomkraftwerken der Zustand der Drosselkörper geprüft werden müsse.  (epd)