Wahlsieg auch ohne Schmuddel-stimme

LANDRATS-FINDUNG

Die große mediale Aufmerksamkeit hat Kay Oelke genossen: Viele Pressevertreter hätten in der vergangenen Woche angerufen, sagt das ehemalige Mitglied von NPD und Schill-Partei. Denn die Stimme Oelkes, der heute als Abgeordneter der „Rechtsstaatlichen Liga“ im Lauenburger Kreistag sitzt, hätte bei der Wahl des Landrats am Donnerstag die entscheidende sein können – war sie am Ende aber nicht: Schon im ersten Wahlgang wurde der CDU-Kandidat Christoph Mager gewählt – mit 24 Stimmen. Für die absolute Mehrheit brauchte er die Zustimmung von 23 der 45 Abgeordneten.

Vorher hätte Mager nicht sicher abschätzen können, dass die Kreuzchen reichen würden, sagt Konstantin von Notz, Grünen-Bundestagsabgeordneter für Herzogtum Lauenburg/Stormarn-Süd. Zwar habe der Kandidat die Stimmen der insgesamt 22 CDU- und FDP-Abgeordneten hinter sich gewusst, aber die eine entscheidende Stimme eben nicht. Dass der Landrat am Ende vielleicht nur mit Unterstützung eines ehemaligen „Nationaldemokraten“ gewählt worden wäre, hätte dem Image des Kreises Schaden zufügen können, so von Notz: „Die demokratischen Parteien müssen sich vor so einer Wahl abstimmen, um Rechtspopulisten kein politisches Gewicht zu geben.“

Mager weist das zurück. Er sei von einem deutlichen Ergebnis überzeugt gewesen. „Ich bin trotzdem glücklich, dass sich die Diskussion erübrigt hat“, sagt er. Und die Stimme des „Rechtsstaatlichen“ Oelke? Ist wieder ziemlich egal.  REA