Standort Goetheplatz gestärkt

Die „Theatergalerie“ ist „Ort im Land der Ideen“ – wegen ihres „beispiellosen künstlerischen Brückenschlags“

„Sammeln Sie die Kataloge der Theatergalerie-Ausstellungen!“, empfiehlt ein Schild im Rangfoyer, was bislang eine überschaubare Aufgabe darstellt: Mit den Arbeiten der Fotografin Gabo ist derzeit, nach Graphiken von Armin Mueller-Stahl, die zweite Schau am Goetheplatz zu sehen. Die Galerie selbst ist seit gestern „Ort im Land der Ideen“ – einer von jährlich 365. 1.461 hatten sich für 2008 beworben. Bundespräsident Horst Köhler prämiert damit „richtungsweisende Initiativen, die den Standort Deutschland stärken“.

Was also ist am Goetheplatz zu sehen? Gabo hat sowohl ihre eigene Großmutter abgelichtet als auch – recht viele – Räkelbilder gemacht, etwa von einer boxhandschuhlosen und auch ansonsten textilfreien Regina Halmich. Nicht zu vergessen die Boris Becker-Ecke und Porträts anderer „echter Männer“, also Gerhard Schröder gerahmt von zweimal Axel Schulz. Das Außergewöhnliche der Angelegenheit liegt darin, dass sie in Deuschlands einziger Theatergalerie hängen. Bremens größte Verkaufsgalerie – mit fast 1.000 Quadratmeter Fläche – ist sie ohnehin. „Diese Idee ist bestechend gut“, sagt Ralf Schulenburg, Privatkundenberater der Deutschen Bank, die neben der Rolle des exklusiven Wettbewerbs-Kooperationspartners auch die des Laudators übernimmt. Und Norbert Schmelzle, Präsident des „Internationalen Kulturforums Theater Bremen“, betont: „Auch im wirtschaftlichen Sinn ist das eine äußerst effiziente Maßnahme.“ Schließlich stünden die Foyers tagsüber sonst leer.

Jetzt gäbe es an die 20 BesucherInnen pro Tag, die dafür drei Euro Eintritt bezahlen, sagt Kuratorin Annette Schneider. Zusammen mit den Verkaufsprovisionen sei der personelle Mehraufwand durchaus gedeckt. Schließlich gelte: „Gabos gehen gerade total nach oben.“ Im Bremer Theater sind sie zu Preisen zwischen 1.200 und 3.500 Euro zu haben.

Sichtbarster Ausdruck des „Brückenschlags zwischen den Künsten“ wird eine Ausstellung des Pop Art-Malers Christian Ludwig Attersee, der gleichzeitig die Ausstattung der „Salomé“ besorgt, die die kommende Spielzeit eröffnet. HB